Augenblick der Wahrheit
Pablo Picasso, 1957
aus "La Tauromaquia o Arte de Torear" von José Delgado alias Pepe Illo
(Die Tauromaquia oder die Kunst des Stierkampfs)
In diesem Werk hat Picasso alle Phasen des Stierkampfes bis hin zur dramatischen estocada, der Tötung des Stieres am Ende der Corrida, in 26 Aquatinten dargestellt.
Der Stierkampf (Corrida) setzt sich aus drei Teilen (Tercios) zusammen.
- Das erste Drittel (Tercio de varas)
Der Stier kommt, bereits mit einer bunten Rosette (Divisa) "geschmückt", die auf den Züchter bzw. Besitzer hinweist, in die Arena. Die "Divisa" wird mit einer Art Harpune in den Stier gestochen. Der Matador, derjenige, der am Ende den Stier töten darf, benutzt im ersten Drittel ein Tuch (Capote) in leuchtendem Pink und Gelb. Zwei Reiter (Picadores) stechen mit einer Lanze auf den Stier ein, um ihn abzuwehren und unterwürfig zu machen.
- Das zweite Drittel (Tercio de Banderillas)
Im zweiten Drittel werden dem Stier von drei Gehilfen des Matadors (Banderilleros) jeweils zwei mit bunten Bändern geschmückte Spieße in den Rücken gestoßen. Der Matador schaut hier nur zu und lernt, seinen "Gegner" einzuschätzen. Es gibt allerdings eine Ausnahme, der Star-Matador "El Julí" sticht seine Banderillas selbst.
- Das letzte Drittel (Tercio de Muleta y Estocada)
Dieser Teil dauert ca. 8 Minuten. Hier zeigt der Matador mit einem roten Tuch (Muleta) und seinem Degen (Estocada) sein Können (Faena), indem er verschiedene Figuren vorführt. Am Ende tötet er den Stier mit seinem Schwert durch einen Stoß in den Nacken.War das Publikum mit dem Kampf zufrieden, werden dem Stier die Ohren und der Schwanz abgeschnitten, die der Matador als Trophäe bekommt. Er wird auf Schultern aus der Arena getragen.
Der Stier wird von Maultieren (manchmal auch von Eseln) aus der Arena geschleift. War der Stier "gut", bekommt er jetzt Applaus. War er "enttäuschend", wird er ausgepfiffen.
m Frühjahr 1989 hielt der spanische König auf der Plaza de las Ventas in Madrid eine Rede, um die Spanier zu ermutigen, ihren Nationalsport gegen die wachsenden europäischen Forderungen nach einem Verbot zu verteidigen. Er nimmt auch heute noch regelmäßig an Stierkämpfen als Zuschauer teil. Die spanische Königin gilt als Gegnerin des Stierkampfes und wird für ihr Fernbleiben vom Volk kritisiert.
Muss ich sagen, mit wem der beiden ich sympathisiere?
Ich denke nicht.
In diesem Zusammenhang interessant ist dieser Film.
Jekylla - 5. Dez, 20:02
Es wird gerne von den Veranstaltern als Tradition oder Wettkampf verkauft. Letztendlich ist es nur Adrenalinproduktion für Leute die selber am liebsten dem Geschehen von einem sicheren Platz aus zusehen und ihre niederen Bedürfnisse nach Brot & Spielen befriedigt sehen.